Wir Menschen sind tief mit unserer irdischen Existenz verbunden. Wir definieren uns über unseren physischen Körper, über Besitz, über Beziehungen. All das sind reale und bedeutungsvolle Anteile unseres Lebens. Doch wenn diese Anteile unser gesamtes Selbstverständnis dominieren, geraten wir in eine Abhängigkeit von Dingen, die dem Wandel unterliegen. Damit steht unser Wohlbefinden unter dem ständigen Vorbehalt des Äußeren. Was wir jedoch brauchen, ist ein stabiler innerer Bezugspunkt – eine Orientierung, die nicht schwankt, wenn das Leben sich bewegt.

Das daoistische Weltbild: Mikrokosmos und Makrokosmos

In der daoistischen Sichtweise ist der Mensch nicht getrennt von der Welt, sondern eingebettet in das große Ganze. Er ist Mikrokosmos innerhalb des Makrokosmos. Die Ordnung des Kosmos spiegelt sich in uns wider, und wir sind fähig, mit ihr in Resonanz zu treten.

Diese Resonanz ist nicht nur ein poetisches Bild, sondern eine tiefgreifende subtile Realität. Du kannst sie spüren, wenn du zum Beispiel von der Schönheit eines Sonnenuntergangs oder dem Anblick des Sternenhimmels ganz gefesselt bist!

Aber nicht jeder Mensch, hat eine gleich starke Verbindung zu diesen Kräften. Daher gibt es spezielle Kultivierungsmethoden, die diese Verbindung erwecken und erheblich stärken können.
In den Übungssystemen des Neidan Gong, wie sie in der Drachentor-Schule gelehrt werden, wird diese Verbindung nicht nur ganz plastisch erlebbar gemacht, sondern auch erheblich in ihrer Wirkung verstärkt.

Die Begrenzung des irdischen Glücks

Unsere normale Identifikation mit der materiellen Welt bringt unweigerlich Leiden mit sich:

• Wir sind glücklich, wenn wir besitzen, und fühlen uns minderwertig oder bedroht, wenn wir verlieren.
• Wir sind erfüllt, wenn uns Menschen zugewandt sind, und leiden, wenn sie uns verlassen oder abwerten.

All das ist menschlich. Doch es ist nicht stabil. Diese Erfahrungen sind an Bedingungen geknüpft, die sich ständig ändern. Wirklich beständiges Glück braucht einen tieferen Bezugspunkt: unsere Einbettung in das Unvergängliche.

Die gesundheitliche Dimension der himmlischen Verbindung

Aus Sicht der Chinesischen Medizin führt die Verengung des Selbstgefühls auf das Ich, das Körperbild oder emotionale Zustände zu Qi-Stagnation. Die Weitung unseres Selbstbildes durch die Wiederanbindung an die Natur, ist dafür eine ursächliche Lösung. Eine Lösung, die so nicht durch andere Maßnahmen wie z.B. Akupunktur und Kräuter dauerhaft erreicht werden kann.
Aus Sicht der chinesischen Medizin ist ein Mensch gesund, wenn und Yin und Yang in ihm im Gleichgewicht sind und die 5 Wandlungsphasen miteinander in Harmonie sind. Eine der zuverlässigsten Quellen, um diese Balance herzustellen, ist eine stabile Anbindung, an die Energien von Himmel und Erde und der 5 Wandlungsphasen/Elemente der Natur.

Dies kann durch praktische Übungsmethoden erreicht werden.

Selbst unser Nervensystem kann auf einer tieferen Ebene durch die energetische Resonanz mit Naturphänomenen wie Blitz, Donner, Wind und Regen in seine ursprüngliche Ausgewogenheit zurückfinden.

Damit erhält die daoistische Sichtweise auch eine bedeutende gesundheitsfördernde Dimension, die weit über Entspannung hinausgeht.

Der Weg zum beständigen Glück: Rückbindung an Himmel und Erde

Was also tun? Wir brauchen eine Praxis, die uns immer wieder mit Himmel und Erde verbindet. Es geht darum, das Bewusstsein von der Identifikation mit unseren Gedanken, Emotionen und dem Körper zurückzuführen in die Weite des Ganzen. Wenn wir spüren, dass wir Teil des Kosmos sind, relativieren sich viele Alltagsprobleme von selbst.

Diese Erfahrung ist mehr als Entspannung oder Naturgenuss. Sie ist eine Rückbindung an das Dao, die alles durchdringende Ordnung. Und sie bringt – wie viele Übende berichten – das Gefühl von Frieden, Klarheit und innerer Stille.

Einige praktische Anregungen:

Du kannst sofort auf eine ganz einfache Art und Weise damit beginnen, dich zu den Kräften von Himmel und Erde zurück zu verbinden. Dazu musst du nur still werden und dich dann zum Beispiel ganz dem Genuss des Sonnenaufgangs oder Sonnenunterganges hingeben.
Du kannst auch ein Bad im Mond- oder Sonnenlicht nehmen und spüren, wie es dich bis in deinen Zellen durchdringt, du kannst in die Natur gehen, mit allen Sinnen, ganz tief in sie eintauchen und deine Verbindung zu Pflanzenwelt spüren, etc. All das kannst du sofort tun!

Die bewusste und vertiefte Arbeit mit den Kräften von Himmel und Erde

In fortgeschrittener daoistischer Praxis geht es nicht nur um diese generelle Verbindung zur Natur, sondern um die gezielte, BEWUSST BEEINFLUSSBARE UND STABILE Resonanz mit bestimmten kosmischen und irdischen Energien. Dazu gehören z.B.:

• Sonne und Mond
• die fünf Elemente der Natur (Holz, Feuer, Erde, Metall, Wasser)
• Naturkräfte wie Blitz, Donner, Wind und Regen
• Sternbilder wie der Große Wagen oder die nördliche Weide

Jede dieser Kräfte hat eine spezifische Wirkung auf Körper, Geist und Energie:

• Sie kann bestimmte Blockaden lösen,
• Spezielle Organe oder Funktionskreise stärken,
• emotionale Muster harmonisieren,
• geistige Klarheit und spirituelle Öffnung fördern,
• und die Entfaltung ganz unterschiedlicher innerer Potenziale unterstützen – körperlich, seelisch und geistig.

Geistige und energetische Potenzialentfaltung

Die daoistische Sichtweise erkennt, dass jeder Mensch bestimmte Anlagen in sich trägt – aber diese Potenziale müssen geweckt und gepflegt werden und können dann den Raum des uns möglichen erheblich erweitern. Die bewusste Verbindung mit Himmel und Erde ist ein Schlüssel dazu, wenn wir Menschen sind, dann auf der Höhe unseres Potenzials, wenn wir unsere natürliche Position in der Welt einnehmen, und die ist nun einmal verbunden zu den Kräften von Himmel und Erde.

Traditionelle Wege der Kultivierung

Im traditionellen Neidan Gong und im TaijiDao-System nach Großmeister Shen Xijing gibt es für jede dieser Kräfte spezifische Übungen, die diese Verbindung systematisch erfahrbar machen und erheblich stärken:

• sitzende, liegende und stehende Meditationen
• Atemübungen (Tu Na Fa)
• Spezielle Bewegungsübungen, z.B. aus den Wasser- und Drachenübungen

Diese Methoden helfen, die beschriebenen Wirkungen nicht nur zu erahnen, sondern im eigenen Körper-Geist-Energie-System tief zu verankern.

Die praktischen Methoden kannst du in meinen Ausbildungen und Seminaren erlernen. Ein erster Einstieg könnte zum Beispiel der Kurs zur daoistischen Atemschulung (insbesondere Teil 2 und 3) sein:

Ich wünsche dir, dass in deinem Leben ab jetzt die Verbindung zum großen Ganzen den Raum hat, der ihm gebührt und dass du damit zu deiner vollen Gesundheit, Stärke und Weisheit erblühen kannst!

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