Tobias Puntke

Lebenspflege und Persönlichkeitsentfaltung
durch traditionelles Taiji und Qi Gong

Über mich:

TOBIAS PUNTKE

Sportwissenschaftler M.A.
Professioneller und international tätiger Taiji-, Qi-Gong- und Meditationslehrer und Ausbilder mit mehr als 35 Jahren Erfahrung
6. Duan und 2. Generation des TaijiDao-Systems nach Großmeister Shen Xijing
23. Generation der daoistischen Drachentorschule & Neidan Gong Ausbildungsleiter für Europa
16 Jahre Präsident und Europa-Cheftrainer der Europäischen TaijiDao Gesellschaft
Chinesischer Name: Shen Zi Bi – 沈子笔

Meine Qualifikationen:

Universitärer Werdegang:

  • Studium der Fächer Sportwissenschaften, Medizin und Rechtswissenschaft an der Westfälischen Wilhelms Universität Münster (Abschluss mit dem akademischen Grad eines Magister Artium) (1997-2005)
  • Magisterarbeit zum Thema: „Ganzheitliche Selbsthilfemethoden aus dem Qi Gong zur Behebung chronischer Schmerzzustände an der Wirbelsäule” mit Vorstellung auf dem Deutschen Kongress für Sportmedizin (Note: 1,0) (2005)
  • Ehemaliger Lehrbeauftragter für den Bereich ” Taijiquan & Qi Gong”, am Institut für Sportwissenschaft der Westfälischen Wilhelms Universität Münster (2006-2008)
  • Zurzeit wissenschaftliche Forschung zu medizinischen, psychologischen und methodisch-didaktischen Aspekten des Taiji und Qi Gong in Kooperation mit Universitäten in Deutschland und den USA

Funktionen:

  • Direktor der Europäischen TaijiDao Akademie e.V. (später TaijiDao Münster e.V.) (2001-2021)
  • Cheftrainer des TaijiDao Münster e.V. (seit 2001)
  • Präsident und Europa Cheftrainer der Europäischen TaijiDao Gesellschaft e.V. (2006-2022)
  • Mitinitiator und Entwickler des Gartens der Stille bei den Alexianern Münster

Auszeichnungen:

    • Wushido Award 2015 in Anerkennung meines Beitrags zur Verbreitung der inneren Kampfkünste in Europa
      (“European Pioneer of the Internal Martial Arts”)

Ausbildungen und Fortbildungen (chronologisch):

  • Lehrerlaubnis für Yang Taijiquan – Ausbildung durch Helmut Dwinger (1992-2002)
  • Vollzeit Heilpraktikerausbildung an den Deutschen Paracelsus Schulen in Münster (1996-1997)
  • 6. Lehrergrad TaijiDao-System und Ausbilderbefähigung Neidan Gong. Seit 1997 fortlaufende Intensivausbildung Gong als Meisterschüler von  Großmeister Shen Xijing (mehrere Monate im Jahr in Deutschland und China)
  • Lehrer für Stilles Qi Gong – Ausbildung am Qi Gong Institut Münster durch A. Staudinger & B. Böhmer (1997-2000)
  • Ausbildung im Chen Taijiquan durch Gerhardt Milbrat (WCTAG) (1998-2002)
  • Euro-Trainerlizenz für gesundheitsorientiertes Fitnesstraining – Ausbildung durch W.U. Boeckh-Behrens & W. Buskies (1999-2000)  (InLine)
  • Absolvent der „1. Klasse des Hundes“ – Fortbildung für fortgeschrittene Qi Gong Lehrer am Qi Gong Institut Münster (2000-2003)
  • Ausbildung zum Fachübungsleiter: Sport bei Erkrankung der Inneren Organe an der WWU-Münster (2000-2001)
  • Ausbildung zum Fachübungsleiter: Sport der Älteren beim LSB-NRW (2002)
  • Absolvent der Ausbildung im Stillen Qi Gong zur Harmonisierung der Wirbelsäule am Qi Gong Zentrum München, bei Großmeister Li Zhi Chang (Europäisch-Chinesische- Gesellschaft für das Stille Qi Gong) (2002-2004)
  • Ausbildung zum Rückenschullehrer mit Schwerpunkt: Therapeutische Rückenschule (Forum Gesunder Rücken, Wiesbaden) (2004 – 2005)
  • Intensivausbildung in Spontanem Qi Gong und Meditation durch Meister Chen Yong Zhi in Taiwan am Shi Fang Wuji Men Qi Gong Practice Center (07/2007, 12/2007-01/2008, 12/2008-01/2009)
  • Aus- und Fortbildung in Traditioneller Chinesischer Medizin und TCM-Ernährungslehre bei Mike Morell, Noemi Morell und Ina Diolosa am Avicenna Institut Freiburg und bei Shambala Wien (seit 2020)
  • Fortbildung zum Strategic Recovery Management bei Chris Surel (2022)

Meine Lehrer:

Ich habe im Laufe meines Weges von einer Vielzahl von Lehrern gelernt und bin Ihnen allen in Dankbarkeit verbunden.
Von herausragender Bedeutung ist jedoch mein Meister (Shifu), Großmeister Shen Xijing, von dem ich nun seit über 25 Jahren lernen darf.
Dadurch, dass mein Meister mich in einer traditionellen Zeremonie (Bai Shi) als seinen Meisterschüler angenommen hat, bin ich nicht nur eine lebenslange Schüler-Lehrer-Verbindung eingegangen, sondern stehe auch in der lebendigen Traditionslinie der Drachentorschule des Quan Zhen Jiao Daoismus als Quelle des Neidan Gong und Longmen Taiji und des Xingyiquan und Baguazhang.
Mein besonderer Dank gilt meinem Shifu, seinen Meistern und der Linie der Lehrer vor ihnen, die unsere Tradition gegründet, bewahrt und verfeinert haben.
Mehr Informationen über meinen Meister und meinen Weg mit ihm erhältst Du auf der Seite:
Wer ist Shen Xijing?

In den nachfolgenden Stammbäumen kannst Du meine Traditionslinien von den Gründern bis zu meinem Meister zurückverfolgen:

Meine Geschichte:

    Meine Wurzeln, die große Prüfung und der Beginn meines Weges

    In meinem Elternhaus herrschte eine große Offenheit für östliche spirituelle Lehren, sodass ich schon als Kind mit Yoga, Meditation, Ayurvedischer Medizin und Vedischem Wissen in Berührung kam. Von mir aus brachte ich eine Faszination für die asiatischen Kampfkünste mit, die mich schon früh erfasste.
    Der geplante Trainingsbeginn im örtlichen Karateverein verzögerte sich jedoch, da ich unerwartet schwer erkrankte. Fast wäre ich dann im Alter von 12 Jahren gestorben. In dieser Phase wurde ich nicht nur mit großen Schmerzen und der Angst vor dem eigenen Tod konfrontiert, sondern musste auch große Entbehrungen durchstehen.
    Die Schulmedizin konnte damals nur mit dem Angebot radikaler Operationen aufwarten und sah keine ursächliche Behandlungsmöglichkeit.
    Dank des unermüdlichen Einsatzes meiner Eltern und den geschickten Händen anthroposophischer Ärzte konnte mein Leben gerettet werden – eine Tatsache, für die ich bis heute zutiefst dankbar bin.
    Diese Lebensphase hielt für mich zwar sehr schwere Prüfungen bereit, beschenkte mich aber auch mit einzigartig tiefen Erfahrungen, die mich nachhaltig zum positiven bereichert haben. So lernte ich z.B. die kleinen und einfache Dinge im Leben als wertvoll zu schätzen und mit wenigem zufrieden zu sein. Vor allem aber wurde mir früh klar, dass ich bewusst und gesund leben wollte und dass ich den Weg dahin selbst gehen wollte, denn ich war nicht bereit, das Etikett der chronischen und lebenslangen Krankheit, die immer wieder medizinisch behandlungsbedürftig sein sollte, zu akzeptieren. So hat das Schicksal mich schon früh auf die Suche geschickt, die mir schlussendlich dauerhafte Heilung bringen sollte und mich auf meinen Lebensweg als Lehrer der daoistischen Künste führen sollte.
    Nach meiner Rückkehr aus dem Krankenhaus wurde ich zur Unterstützung meiner Genesung einem Meditationslehrer vorgestellt, der mich in seine Methode einführt und die ich fortan täglich praktizierte. So lernte ich erstmals das Wunder der Stille kennen und begriff, dass ich selbst etwas zu meiner Gesundheit beitragen konnte.

    Es brauchte längere Zeit, bis ich mich so weit erholt hatte, dass ich mein Kampfkunsttraining dann tatsächlich im Alter von 16 Jahren aufnehmen konnte. Mein damaliger Lehrer faszinierte mich durch seine herausragende körperliche und mentale Stärke. Ich begann zu trainieren, anfangs zweimal in der Woche, dann dreimal, schließlich täglich.

    Das sehr intensive und extrem fordernde körperliche Training faszinierte mich und ich begriff, dass körperliche und geistige Stärke eine Frage des Trainings ist.
    Als ich 17 war, spürte ich erstmals den inneren Ruf zum Taiji und begann den Yang Stil zu erlernen. Das Training bildete mit seiner Weichheit und dem Fluss der Bewegungen einen perfekten Ausgleich zu den Härten des Karate Trainings.

    Während in der Schule meine größte Begeisterung der Philosophie galt, widmete ich den größten Teil meiner Freizeit meinem Training. Taiji, Karate, Yoga und Meditation waren mein Alltag und ich begann immer tiefer in diese Welt und ihre geistigen Wurzeln einzutauchen. Meine ersten Unterrichtserfahrungen machte ich 1994 im Alter von 19 Jahren, als ich begann das Kindertraining im Karate von meinem Lehrer zu übernehmen.

    Im Rückblick bin ich für die schweren gesundheitlichen Krisen meiner Kindheit sehr dankbar, denn nur durch sie habe ich meinen Lebensweg und meine Bestimmung gefunden.

     

    • Frühe Trainingsjahre im Karate
      Frühe Trainingsjahre im Karate 1

    Die Suche und Entdeckung meines Lebensweges

    Nach meinem Abitur stellt sich für mich die Frage, was ich nun tun wollte. Auf der einen Seite war meine Faszination für den Weg der Kampfkünste und der Meditation stärker, als jemals zuvor, auf der anderen Seite sah ich mich vor der Notwendigkeit einen Beruf zu erlernen.

    Meine Intuition zeigte mir schon damals die Richtung meines Weges: Ich wollte Menschen mithilfe von ganzheitlichem Wissen auf ihrem Lebensweg begleiten. Meine Suche führte mich daher zum Studium der Sinologie und Philosophie, das ich aber nach kurzer Zeit enttäuscht aufgab, da ich die Weisheit, die ich gesucht hatte, dort nicht finden konnte. Zu weltfremd erschien mir das vermittelte akademische Wissen und zu gering der praktische Lebensbezug.

    Als nächste Station absolvierte ich eine 2-jährige Vollzeitausbildung zum Heilpraktiker. Das medizinische Wissen und die grundlegenden Ideen der Naturheilkunde interessierten mich sehr und bereichern mich bis heute. Nach der Ausbildung wurde mir jedoch bewusst, dass meine Zukunft nicht darin liegen sollte, Menschen zu behandeln.

    Ich war für einen Moment enttäuscht und resigniert, da ich nicht erkennen konnte, wie ich meinen Traum leben konnte.

    Daher entschied ich mich der Vernunft zu folgen und schrieb mich für das Studium der Rechtswissenschaft ein, dass ich bis kurz vor dem 1. Staatsexamen fortgesetzt habe. Auch wenn mein Herz nie für die Rechtswissenschaft geschlagen hat, so verdanke ich dieser Zeit doch die Ausbildung meiner Fähigkeit logisch und systematisch zu denken, was meiner Arbeit heute sehr zugutekommt.

    Parallel begann ich 1996, mit 21 Jahren meine ersten Taiji-Gruppen im Yang Stil zu unterrichten. Ergänzend absolvierte ich eine umfangreiche Ausbildung zum Fitness- und Gesundheitstrainer und arbeitete etliche Jahre in einem Studio als Trainer. Mir gefiel es in dieser Zeit sehr nicht nur meinen Körper systematisch in einen immer besseren, belastbareren und fitteren Zustand zu trainieren, sondern auch andere Menschen auf diesem Weg anzuleiten und zu begleiten.

    In dieser Zeit begann ich auch Qi Gong zu üben und fand damit einen ganzheitlichen Weg in dessen Zentrum die Stärkung und Wiederherstellung der Gesundheit stand.

    Durch eine glückliche Fügung begleitete ich einen Freund in eine Sportmedizin Vorlesung. Die Inhalte schlugen mich sofort vollständig in ihren Bann. Ich hatte mich in die Sportwissenschaft auf den ersten Blick verliebt! Ich schrieb mich ergänzend zum Jura-Studium in die Fächer Sportwissenschaft und Medizin mit Schwerpunkt Sportmedizin ein. Während ich mich im Jura Studium zu lernen zwingen musste, war ich von den Inhalten in der Sportwissenschaft so begeistert, dass ich außer meinem praktischen Training nichts lieber tat, als mich mit den Studieninhalten zu beschäftigen. Diese Liebe und Begeisterung für die Inhalte haben mich auch heute, über 20 Jahre später, nicht verlassen! Ich bin von ganzem Herzen her ein Lernender und Forschender geblieben, der große Freude daran hat, sein Verstehen und Können immer weiter zu vertiefen.

    Während des Studiums hatte ich die Möglichkeit, auch eine Vielzahl anderer Kampfkünste zu trainieren. So übte ich mich in Aikido, Judo, Jūjutsu, Kali Sikaran, Real Fighting Concept und Chen Taijiquan. Parallel dazu absolvierte ich mehrere Qi Gong Ausbildungen und begann dann auch bald Qi Gong zu unterrichten.

    Noch während des Studiums der Sportwissenschaft, gründete ich, mit zwei Studienfreundinnen, das Institut für Personal Training Münster (IFPTM). In dieser Zeit sammelte ich umfangreiche Erfahrungen in der Begleitung einzelner Klienten auf dem Weg zu besserer Gesundheit und Fitness.

    1997 begegnete ich zum ersten Mal Großmeister Shen Xijing auf einem Lehrgang für Chen Taiji. Sofort war ich von seinem unglaublichen Können, seinem tiefen Wissen und seinem menschlichen Wesen begeistert. 1998 hatte ich die Möglichkeit zum ersten Mal bei ihm für mehrere Wochen in China zu trainieren und erlernte die Grundzüge dessen, was heute als das TaijiDao-System bekannt ist.

    Dieses unglaublich faszinierende System, das die drei großen inneren Kampfkünste Taijiquan, Baguazhang und Xingyiquan mit dem Daoistischen Qi Gong und der daoistischen Lebenspflege und Weisheitslehre verbindet, schlug mich vollständig in seinen Bann. Alles, was ich bis jetzt in unterschiedlichen Disziplinen gelernt und geübt hatte, kam in einem einzigen und in sich geschlossenen System zusammen. Nach einiger Trainingszeit entschied ich mich alle anderen bis dahin praktizierten Stile aufzugeben und mich ganz auf das TaijiDao-System zu konzentrieren, denn zum ersten Mal hatte ich wirklich gefunden, wovon alle sprachen: die Einheit aus Kampfkunst, Gesundheitspflege und Meditation.

    Wenn ich auf mein 20er zurückblicke, hat mir die intensive Beschäftigung mit einer solchen Vielzahl unterschiedlicher Methoden und Konzepte einen sehr breiten und reichhaltigen Erfahrungsschatz beschert, der mich bis heute sehr bereichert.

    • Training in China - Erste Trainingsreise nach China 1998 - Sommerpalast
      Training in China - Erste Trainingsreise nach China 1998 - Sommerpalast

    Professionalisierung und Fokussierung

    Nach den ersten Anfängen meiner Unterrichtstätigkeit wuchs der Umfang meines Unterrichts immer weiter. So geschah es wie von allein, dass mich immer mehr Anfragen dazu erreichten. In dieser Zeit unterrichtete ich u.a. in Volkshochschule, Fitnessstudios, Physiotherapiepraxen, Krankenhäusern, dem Hochschulsport, bei Ärztegesellschaften, Sportverbänden, Behörden, auf Lehrerfortbildungen, in der Ausbildung von Rettungssanitätern und Fitness- und Gesundheitstrainern, für Krankenkassen, am Institut für Sportwissenschaft der Universität Münster und bei einer Vielzahl von Unternehmen.
    Diese Zeit bescherte mir reichhaltige Erfahrungen im Unterrichten unterschiedlichster Menschen und in unterschiedlichsten Kontexten, was es mir heute erlaubt, mich in meinem Unterricht sehr individuell auf unterschiedlichste Individuen, Zielgruppen und Rahmenbedingungen einzustellen.

    Nachdem ich im Jahr 2000 begonnen hatte Großmeister Shen Xijing regelmäßig zu mir nach Münster einzuladen, um hier mehrmals jährliche Seminare in seinem TaijiDao-System zu geben, gründete ich im Jahr 2001 den TaijiDao Münster e.V., um meine Lehrtätigkeit an einem Ort und auf das TaijiDao-System zu fokussieren. Daraus entstand ein florierendes tägliches Unterrichtsangebot, das bis heute von meinen Schülern weitergeführt wird.
    Nach dem Abschluss meines Studiums im Jahr 2006 erhielt ich ein besonderes Angebot. Großmeister Shen Xijing bot mir in einem persönlichen Gespräch die Leitung seines Europäischen Dachverbandes, der damaligen TaijiDao Association Europe (TDAE) an. Mit großer Freude nahm ich dieses einmalige Angebot an, denn es bot mir die Chance auf der einen Seite meinen eigenen Ausbildungsweg weiter zu vertiefen und auf der anderen Seite die Verbreitung des wunderbaren Lehrsystems meines Lehrers auf nationaler und internationaler Ebene zu unterstützten. Wir benannten den Verband in Europäische TaijiDao Gesellschaft (ETG) um und begannen unseren gemeinsamen Weg.

    In den folgenden Jahren verbrachte ich jedes Jahr mehrere Monate im Privattraining in China und Europa mit meinem Lehrer. Ich wurde von ihm in die verschiedensten Aspekte seines Systems und deren Vertiefungsstufen eingeführt. Dazu gehörte eine umfangreiche theoretische Ausbildung; Basisübungen, Formen und Partnerarbeit des Longmen Taiji, Bagua und Xingyi; Waffenarbeit in Grundschule, Formen und Anwendungen; Tuishou, Freikampf und Selbstverteidigung; Theorie der Lebenspflege, Akupressur und chinesische Massage; verschiedene Qi Gong Systeme, daoistisches sexuelle Kultivierung, daoistische Meditation, Atemschulung und vieles mehr. Nebenbei lernte ich chinesisch, wurde zum Dolmetscher meines Lehrers auf unzähligen Kursen und zu seiner rechten Hand und engem Vertrauten.

    • Übergabe der Urkunde zum 6. Lehrergrad durch Großmeister Shen Xijing an Tobias Puntke
      Übergabe der Urkunde zum 6. Lehrergrad durch Großmeister Shen Xijing an Tobias Puntke

    Auf organisatorischer Ebene entwickelte ich mit ihm zusammen einen für Europa angepassten systematischen Ausbildungsplan und begann diesen gemeinsam mit ihm in verschiedenen europäischen Ländern zu unterrichten. Außerdem organisierte ich mehrere Studienreisen nach China, um es mehr als 100 Teilnehmern zu ermöglichen, traditionelles Taiji und Qi Gong direkt vor Ort von meinem Meister zu erlernen.

    2011 wurde ich vom Großmeister dann zum 6. und damit höchsten Lehrergrad des TaijiDao-Systems graduiert und später als Meisterschüler und damit in die 2. Generation des TaijiDao-Systems aufgenommen. Der Großmeister wurde dadurch traditionell zu meinem Shifu (Meister).

    In diesen Jahren fokussierte ich mich ganz auf meine eigene Ausbildung, mein Training und meinen Unterricht und verbrachte täglich durchschnittlich 6-8 Stunden damit, wodurch ich für mich große Fortschritte und viele tiefe Erfahrungen erreichen konnte.

    Von 2007-2009 studierte ich ergänzend Selbstkultivierungslehre, Meditation, spontanes Qi Gong, chinesischen Schamanismus und Teeweg am Shi Fang Wuji Men Center unter Leitung von Meister Chen Yong Zhi in Taiwan, wo ich mehrere Monate in sehr intensiven Retreats verbrachte. Diese Zeit öffnete u.a. mein Bewusstsein für die feineren Bereiche der Existenz und verschaffte mir Zugang zu vielen Grenzzuständen des menschlichen Seins und lehrte mich, mit diesen gut umzugehen.

     Da diese Erfahrungen meine Neugierde auf die Erkundung unserer menschlichen Psyche geweckt hatten, begann ich danach mit intensiven Selbsterfahrungsprozessen im Rahmen einer Schulung in spiritueller Psychologie und Psychotherapie bei Andreas Becker in Münster. Auf dieser fast 10jährigen Reise lernte ich u.a. sehr viel über unsere menschliche Psyche, die Rolle unseres Unterbewusstseins und die Möglichkeiten Heilung und Entwicklung u.a. durch die Integration unterbewusster psychischer Prozesse zu fördern. Außerdem entwickelte sich in dieser Zeit meine Fähigkeit Schüler ganz individuell in ihren psychischen Heilungs- und Entwicklungsprozessen zu unterstützen.

    • Training in Taiwan - Meditation im Mazu Tempel
      Training in Taiwan - Meditation im Mazu Tempel

    Neidan Gong und Beginn der Ausbildertätigkeit

    Im Jahr 2012 erweiterte mein Shifu sein Unterrichtsgebäude und begann erstmals das bis dahin nur im verborgenen unterrichtete Neidan Gong System der daoistischen Drachentorschule öffentlich in Europa zu unterrichten. Ich war von der ersten Stunde an begeistert! Ein so fundiertes, logisch aufgebautes und alle Bereiche des Menschseins umfassendes Übungssystem war mir trotz meiner langen und breiten Erfahrung noch nie begegnet.
    Mein Verständnis und mein Können entwickelten sich durch die intensive Praxis des Neidan Gong sehr viel schnell weiter als vorher. Ich erlebte viele intensive Veränderungen meines Körpers, meiner Energie und meiner Psyche, so dass ich heute mit Klarheit sagen kann: Der Schatz des Neidan Gong hat mich zu einem anderen und wie ich finde auch besseren Menschen gemacht. Für dieses Geschenk bin ich unendlich dankbar!

    Mit war schnell klar, dass es nun an der Zeit war meinen Weg auf die wunderbare Kunst der daoistischen Selbstkultivierung und Lebenspflege in der Tradition der daoistischen Drachentorschule zu fokussieren. Heute bin ich offizieller Vertreter der 23. Generation der daoistischen Drachentorschule und von meinem Meister offizielle mit der Verbreitung des Neidan Gong in Europa und der Ausbildung von Lehrern betraut worden.

    Mit der Zeit des Unterrichtens spürte ich den intensiven Wunsch vermehrt mit Menschen zu arbeiten, denen das Üben wirklich wichtig war und die bereit waren in ihrem Leben durch das Üben wirklich etwas zum Guten zu verändern. Daher begann ich auch schon 2004 einzelne Schüler gezielt auf die Lehrerprüfung vor Großmeister Shen Xijing vorzubereiten.
    Durch die guten Ergebnisse dieser Prüfungen bestätigt erhielt ich dann später von meinem Shifu den Auftrag Schüler systematisch auszubilden und auf die Lehrerprüfung vorzubereiten. So begann 2011 mit der ersten systematischen Ausbildung im TaijiDao-System ein neuer Abschnitt meiner Lehrtätigkeit. Seit dem bilde ich fortlaufend Schüler im TaijiDao-System und Neidan Gong aus. Mit der Zeit wurde der Umfang der Ausbildungen so groß, dass ich meine normale Lehrtätigkeit immer weiter reduzierte.
    Schon seit vielen Jahren konzentriere ich mich in meiner Lehrtätigkeit nun darauf Menschen systematisch für ihren eigenen Nutzen oder zur Erlangung einer Lehrbefähigung im TaijiDao-System und Neidan Gong auszubilden.

    Ich bin sehr dankbar für diese Möglichkeit so viele Menschen auf ihrem Lebensweg unterstützen zu können. Die Begegnung mit so vielen wunderbaren Menschen bereichert bis heute in jedem Ausbildungskurs mein Herz und ich freue mich einen kleinen Beitrag zur Erhaltung und zum Transfer der daoistischen Weisheitslehre hier bei uns in Europa leisten zu dürfen.

    Im Laufe der Jahre habe ich bis jetzt über 100 Schüler aus verschiedenen europäischen Ländern zur Lehrbefähigung geführt und einige tausend für ihre eigene Praxis ausgebildet. 

    • Absolventen der 1. Ausbildung in der Basisstufe des Neidan Gong (2014-2018)
      Absolventen der 1. Ausbildung in der Basisstufe des Neidan Gong (2014-2018)

    Integration von Wissenschaft und traditionellem östlichen Wissen

    Bereits während meiner Studienzeit versuchte ich mich mit den Mitteln der Wissenschaft den östlichen Künsten zu nähern. Meine Grundüberzeugung war und ist, dass diese beiden teilweise doch recht unterschiedlichen Wege nur zwei unterschiedliche Blickwinkel auf das Leben darstellen. Sie versuchen mit unterschiedlichen Mitteln das Wesen des Menschen und der Welt zu verstehen. Die Lebensrealität, auf die sie sich beziehen, ist aber die Gleiche. Daher müssen ihre Erkenntnisse, meiner Überzeugung nach, auch im Kern vereinbar sein.

    Schon seit meiner Studienzeit begleite ich wissenschaftliche Studien zu den Wirkungen von Taiji und Qi Gong in Konzeption und Durchführung. Aktuell arbeite ich im Rahmen verschiedener Studien zur Wirkung von Qi Gong auf die psychische Gesundheit eng mit Prof. Dr. Johannes Michalak von der Universität Witten Herdecke zusammen.
    Mit Professor Michalak zusammen habe ich auch das Body Mind and Breath Programm entwickelt. Dieses Programm kombiniert traditionelle Qi Gong Methoden mit Methoden der kognitiven Psychotherapie in der Behandlung von negativen Stimmungen und Depressionen.
    Es freut mich sehr, dass die positiven Ergebnisse dieser Forschungen nicht nur in internationalen Fachzeitungen publiziert wurden, sondern dass auch das ZDF mehrfach über meine Arbeit und die Studienergebnisse berichtete (Beitrag 1 / Beitrag 2) und damit mehr Menschen die Chance erhalten haben von den äußerst positiven Wirkungen der Taiji und Qi Gong Praxis zu erfahren.
    Es war mir eine besondere Ehre als Dozent bei der “The Science of Taichi an Qi Gong as Whole-Person Health” Konferenz an der Harvard Universität in Boston eingeladen zu sein und dort die Ergebnisse unserer Forschungen zum Thema Qi Gong bei Depressionen vorstellen zu dürfen.

    Ich sehe meine Rolle darin, traditionelles Wissen durch intensive persönliche Praxis, sorgfältige Beobachtung seiner Auswirkungen auf meine Schüler und parallele wissenschaftliche Forschung zu überprüfen und mit den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen abzugleichen. Mein Ziel ist es, unsere westliche Sichtweise zu erweitern, wo es sinnvoll ist, und das überlieferte östliche Wissen zu ergänzen und gegebenenfalls zu korrigieren, wenn es notwendig ist.

    Ich sehe mich heute als Vermittler zwischen der Jahrtausende alten daoistischen Weisheitslehre und unserer modernen westlichen Lebensrealität.

    Als Vertreter der 23. Generation der daoistischen Drachentorschule bin ich ein Traditionalist in Sachen Taiji und Qi Gong.
    Meinem Meister habe ich es dabei zu verdanken, dass ich verstanden habe, dass der wahre Kern einer Tradition nicht das Bewahren der traditionellen Methoden und Erkenntnisse ist, sondern die auf der Basis der traditionellen Erkenntnisse und Methoden beruhende Suche nach einem immer tieferen und lebendigen Verständnis des Menschen und der Welt und damit verbunden der permanenten Weiterentwicklung des traditionellen Weges.

    Meine umfangreiche Ausbildung, meine intensiven eigenen Erfahrungen und der stetige Bezug zur normalen Lebensrealität erlauben es mir zum Teil abstrakte und manchmal schwer verständliche Begriffe der daoistischen Weisheitslehre den Menschen auf einer ganz einfachen Ebene geistig verständlich und praktisch zugänglich zu machen.

    Meine Mission ist es damit möglichst viele Menschen effektiv auf ihrem Weg zu einem gesünderen, vitaleren und bewussteren Leben zu unterstützen.

    • Vorstellung unserer Studienergebnisse zur Behandlung von Depressionen mit Qi Gong zusammen mit Prof. Dr. Johannes Michalak an der Harvard Universität in Boston
      Vorstellung unserer Studienergebnisse zur Behandlung von Depressionen mit Qi Gong zusammen mit Prof. Dr. Johannes Michalak an der Harvard Universität in Boston

    Lebenskunst

    Im Laufe der Jahre wurde mir immer bewusster, dass die beste Übungspraxis nur begrenzte Auswirkungen haben kann, wenn unser tägliches Leben in eine ganz andere Richtung ausgerichtet ist. Gesundheit, Bewusstheit und Vitalität gedeihen am besten, wenn wir neben einer wirksamen Übungspraxis auch unseren Alltag, so gut es möglich ist, auf diese Ziele ausrichten. Aus dieser Perspektive ist die Kunst des Lebens kein Luxus, sondern eine absolute Notwendigkeit für jeden Einzelnen.
    Dies gilt um so mehr, da viele Menschen heute ja unter absolut unnatürlichen Bedingungen, wie z.B. Bewegungsarmut, chronischem Stress und Isolation leben.

    Ich bin daher sehr dankbar dafür im Rahmen meiner Ausbildung viel über die Kunst eines Lebens im Einklang mit unserer menschlichen Natur gelernt zu haben. Mit großer Freude geben ich daher mein Wissen zu Themen wie z.B. Teeweg und Ernährung, Psychohygiene und psychische Entfaltung im Alltag, Schlaf, Lebensrhythmen, Kommunikation, Partnerschaft, Beziehungsgestaltung, zur geistigen Ausrichtung und vielem mehr an meine Schüler weiter.

    Ich bin verheiratet und Vater eine Tochter und lebe mit meiner Familie in Münster (Westf.). In meinem Alltag fülle ich neben meiner professionellen Rolle als selbständiger Lehrer und Ausbilder auch eine Vielzahl von anderen Rollen, wie Ehemann, Vater, Freund, Wahrheitssucher, Koch, Gärtner u.v.m. aus. Ich kenne daher all die Schwierigkeiten mit denen Menschen zu tun haben, die mitten im Leben stehen und gleichzeitig einen persönlichen Entwicklungsweg gehen wollen.
    Meine eigene Übungspraxis ist dabei auch nach über 35 Jahren immer noch ein getreuer und täglicher Begleiter auf meinem eigenen Weg.

    Ich freue mich auf den Kontakt zu allen Menschen, die ihr nicht nur ihre Gesundheit, sondern ihr ganzes Leben, genau wie ich es getan habe, aus eigener Kraft zum Besseren hin verändern wollen und sich dabei durch eine ganzheitliche Sichtweise inspirieren lassen möchten, die Ost und West integriert.

    Herzlichst Dein

    Tobias Puntke

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